Der Hovawart

Vertreter der drei Farbschläge: schwarz, schwarzmarken und blond ... und Vater, Mutter, Kind

 

Was ist ein Hovawart? Kleines Rasseporträt


„Hovewart“ oder „Hofwart“ nannte man diese Hunde im Mittelalter.
Der Name stammt aus dem Mittelhochdeutschen: „Hova“ = der Hof
und „wart“ = der Wächter. Erste Erwähnungen finden sich ca. Mitte des 13. Jhds. Man meinte damit keine bestimmte Rasse, sondern einen bestimmten Typ. Jene langhaarigen Schlappohr-Riesen, die „schon immer“ Hof und Herden bewachten. Wetterfest, gesund, ruhig, kräftig und selbstbewusst sollten und mussten diese Hunde sein, um selbständig und zuverlässig zu arbeiten.

Nach dem Ersten Weltkrieg begann man durch die Kreuzung dieser letzten „Typhunde“ mit Leonbergern, Neufundländern, Hirtenhunden und Altdeutschen Schäferhunden diesen Hund wieder zurückzuzüchten und gab ihm den klangvollaltmodischen Namen „Hovawart“.

1937 wurde die Rasse in Berlin offiziell anerkannt.

Durch ihre Verwendung im Zweiten Weltkrieg war die „neue“ Rasse zu Kriegsende fast wieder ausgestorben.

Einige der übrig gebliebenen Einzelzüchter gründeten 1948 in Coburg einen neuen Hovawart-Rassezuchtverein – den Rassezuchtverein für Hovawart-Hunde e.V. (RZV)

Der RZV ist nicht nur der älteste, sondern mit rund 5.000 Mitgliedern und ca. 800 Welpen pro Jahr auch der größte Hovawart-Verein im Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH).

 

Der VDH ist der Dachverband von mehr als 160 Rassehundezucht- und Hundesportvereinen mit insgesamt rund 650.000 Mitgliedern.
Durch Fachwissen und gesammelte Erfahrungen ist der VDH der Inbegriff für Kompetenz, wenn es um den Hund geht und das Gütesiegel in der Hundezucht. Für seine Mitgliedsvereine und die angeschlossenen Züchter gilt somit eine der strengsten Zuchtordnungen der Welt.

1949 wurde der RZV Mitglied im VDH.

Anfang der 50er Jahre entstanden die ersten Landesgruppen.
1964 wurde der Hovawart als Gebrauchshunderasse anerkannt.

 

Der Hovawart ist mittelgroß, langhaarig und kraftvoll.
Rüden erreichen eine Schulterhöhe von 63–70 cm, Hündinnen 58-65 cm.
Es gibt ihn in den Farben schwarz, blond und schwarzmarken
(schwarz mit blonden Abzeichen).

Vielseitig einsetzbar, ist der Hovawart von der Veranlagung her ausgeglichen und ruhig, besitzt Selbstsicherheit und Belastbarkeit, mittleres Temperament, Schutztrieb und eine sehr gute Nasenveranlagung.

 

Der Hovawart ist ein Hund für aktive Menschen, die bereit sind, ihn konsequent, aber mit viel Liebe und Geduld zu erziehen.
Aufgrund seiner Selbstsicherheit und Intelligenz braucht er eine Aufgabe, sonst sucht er sich selbst eine. Und die entspricht selten den Vorstellungen des Besitzers. Hat er seinen Platz bei seinen Menschen gefunden, ist er ein absolut verlässlicher und angenehmer Partner bei Unternehmungen aller Art.

 

Für einen Gebrauchshund harmonisch abgestimmte körperliche Verhältnisse und eine besondere Bindung an seine Familie machen ihn zu einem eindrucksvollen Begleit-, Wach-, Fährten- und Schutzhund.

Dennoch hat er nie zu den Top Ten der Rassehunde gehört. Er war auch nie ein „Modehund“. Doch sein Platz unter den ersten 20 war ihm immer sicher.

Trotzdem ist er nicht nur in seinem Ursprungsland Deutschland immer noch eine irgendwie unbekannte Rasse. So kommt es, dass man auf Fragen gefasst sein muss, wenn man mit seinem Hovawart unterwegs ist:
„Ein Hova-was???“